In Szene gesetzt: Gestaltungsideen im „Oberstübchen“

Zwei Ausbauvarianten und spannende Lichtspiele für den Dachbodenausbau

Sommer 2020

Der Dachboden ist in vielen Häusern die Reserve, wenn es um die Erweiterung des Wohnraumes geht. Am häufigsten werden die „Oberstübchen“ als Kinderzimmer, Büro oder Elternschlafzimmer genutzt. Dabei haben die Räume mit ihren tiefen Schrägen einen ganz besonderen Charme.

Für die Gestaltung lassen sich in Sachen Ausbau zwei Varianten unterscheiden, wie Dachdeckermeister Andre Engelhardt erklärt: „Der Dachstuhl kann mit seinen Balken sichtbar bleiben oder die Dachschrägen werden komplett verkleidet, so dass glatte Flächen entstehen.“ Die Entscheidung ist zunächst eine Frage der Optik. So verleihen die mächtigen Holzbalken bei einem sogenannten „Sichtdachstuhl“ den Räumen einen Hauch von Natur und Bodenständigkeit. Mit dunkler Holzfarbe und hellen Wänden lässt sich in der Gestaltung ein spannender Kontrast schaffen. „Darüber hinaus sorgt das Holz für ein angenehmes Raumklima“, erklärt der Dachdeckermeister. Der Nachteil dieser Variante kann sich durch einen erhöhten Pflegeaufwand ergeben, insbesondere bei hohen Decken.

Der große Vorteil der geschlossenen Alternative findet sich dagegen in Sachen Dämmung. So empfiehlt es sich, die Dämmung bei einem sichtbaren Dachstuhl am besten nicht zwischen den Sparren, sondern auf den Sparren – also eine sogenannte Aufsparrendämmung zwischen den Holzbalken und dem Dach zu installieren: „Das ist allerdings nachträglich eine eher teure Variante, die aber durch Fördergelder der KFW-Bank wieder lukrativ wird“, erklärt der Dachexperte. Werden die Schrägen dagegen komplett abgedeckt, so kann die Dämmung zwischen den Sparren eingebracht werden. Wer sich hierbei nicht entscheiden kann, für den hat Andre Engelhardt noch eine dritte Lösung parat: „Mit der Kombination beider Alternativen lassen sich die jeweiligen Vorteile miteinander verbinden.“ Bei dieser Mischform wird die Dämmung zwischen und auf dem Sparren installiert, wobei jeweils wenige Zentimeter der Holzbalken sichtbar bleiben.

Egal, welche Variante es am Ende wird, eines haben fast alle Dachböden gemeinsam: Zu wenige und zu kleine Fenster. Es mangelt also häufig an Licht. Dies lässt sich entweder durch zusätzliche Fenster oder durch ein ausgefeiltes Beleuchtungskonzept ausgleichen. „Besonders in ausgebauten Dachböden bieten sich durch die schrägen Wände und gegebenenfalls die offenen Dachbalken wunderbare Möglichkeiten, um mit Licht zu spielen“, sagt Elektromeister Götz Girmann. Dabei ist zunächst ein Grundbeleuchtung zu schaffen. Deckenfluter sind hier oft keine sinnvolle Lösung, da sie aufgrund der vielen Schrägen relativ mittig im Raum stehen müssen und dort Platz wegnehmen. Deshalb empfiehlt der Fachmann Deckenstrahler zur Grundbeleuchtung: „Diese lassen sich mit einem Seil- oder Stangensystem oder mit Stromschienen über die gesamte Länge des Raumes einbauen.“ Die einzelnen Strahler bleiben damit auf Dauer flexibel verstellbar. „Diese werden heutzutage immer häufiger mit Dimmer ausgestattet“, sagt der Elektromeister. Spannende Lichtakzente können außerdem LED-Lichtbänder oder einzelne LEDs setzen. Grundsätzlich empfiehlt Girmann, auf die moderne LED-Technik zu setzen. Dies spart nicht nur Stromkosten, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, mit verschiedenen Farben von Grün über Rot bis Blau zu spielen. „Richtig eingesetzt können einzelne Lichtspots freiliegende Dachbalken wunderbar in Szene setzen und so für eine angenehme Atmosphäre sorgen“, sagt der Elektromeister. Abschließend hat Girmann noch einen Sicherheitshinweis: „Wenn der Dachboden ausgebaut wird: die Rauchmelder nicht vergessen!“

© Adobe Stock, ostap25
© Adobe Stock, makasana
Zurück

Ihre Experten

Andre Engelhardt

Dachdecker­meister

KFE Bedachungen GmbH
An der Trift 7 | 37434 Renshausen
Tel. 05507 866
info@kfe-bedachungen.de
www.kfe-bedachungen.de

Götz Girmann

Elektromeister

Elektro Girmann
Mittelweg 18 | 37154 Northeim
05551 8286
g.girmann@elektro-girmann.de
www.elektro-girmann.de