Unter der Lupe
Kontrolle und Frühjahrsputz: Intakte Fassade schützt das Mauerwerk
Frühjahr 2019
Im Frühjahr bietet es sich an, den Außenbereich des Hauses einmal genau auf „Herz und Nieren“ zu prüfen.
Ein wichtiger Bereich ist dabei die Fassade. Oft etwas stiefmütterlich behandelt, ist die Fassade eines der wichtigsten Elemente für den Schutz des gesamten Hauses. Sie muss Wind und Regen ebenso standhalten wie Schnee, Eis und Hagel. „Wer genau hinschaut, kann Schäden an der Fassade frühzeitig entdecken und sich so teure Sanierungen sparen“, weiß Malermeister Olaf Ringeisen. Deshalb rät er, ebenso wie Dipl.-Ing. Frank Schonlau, jetzt die Fassade genau zu kontrollieren – oder kontrollieren zu lassen.
Eines der ersten Warnsignale sind netzförmige Risse im Putz oder Abplatzungen an den Holz- und Metallteilen der Fassade. „Diese sind oft klein und sehen im ersten Moment harmlos aus“, sagt Olaf Ringeisen und Frank Schonlau ergänzt: „Durch die haarfeinen Ritzen dringt aber kontinuierlich Feuchtigkeit ein und diese kann sich hinter der Schutzschicht ungehindert ausbreiten.“ Das Gleiche passiert an verklinkerten Außenhüllen, wenn sich in den Fugen Risse bilden. Auch diese sind meistens nur bei genauerem Hinsehen zu entdecken. Etwas deutlicher zu erkennen sind dagegen Abplatzungen oder auch Wasserflecken und Salzkristallausblühungen. „Wenn Letztere auftreten, sollte schnellstmöglich gehandelt werden, denn dann ist das Mauerwerk schon durchfeuchtet“, berichtet Ringeisen.
Unverkennbar ist darüber hinaus ein Befall mit Moos oder Algen. Ihr kräftiges Grün oder Rot sticht besonders an hellen Fassaden sofort ins Auge. „Die unliebsamen Gäste sollten unbedingt entfernt werden, denn sie sind nicht nur unansehnlich, sondern gefährden auch die Schutzfunktion der Außenhülle“, erklärt Schonlau. Zur Entfernung stehen heutzutage moderne Verfahren zur Verfügung. Dabei werden die Fassaden tiefgründig gereinigt, so dass alle Pflanzenteile vollständig entfernt werden. Zum Abschluss erhält die Oberfläche einen speziellen Schutz, der es Algen und Moos zukünftig erschwert, sich erneut festzusetzen. Schonlau dazu: „In der Regel hält der Schutz viele Jahre.“ Darüber hinaus lässt sich die Algentherapie natürlich auch mit einer Neugestaltung der Fassade verbinden, wie Olaf Ringeisen hinzufügt: „Dann erstrahlt das Haus in neuem Glanz und ist darüber hinaus gut geschützt.“
Checkliste für die Fassadenkontrolle
Putz:
✓ Netzförmige Risse?
✓ Risse in den Fugen?
✓ Abplatzungen?
✓ Algen- oder Moosbewuchs?
✓ Wasserflecken?
✓ Salzkristallausblühungen?
Sockel:
✓ Ausblühungen oder Flecken durch aufsteigende Feuchtigkeit?
✓ Anschlussfugen?
Holz:
✓ Risse in Farbe oder Lack?
✓ Beschichtungsmaterial an Fenstern und Türen?
✓ Schäden an Dachbalken oder Holzverschalungen?
Metall:
✓ Rostbefall
Wärmedämmung:
✓ Zu hohe Heizkosten?
Farbe und Gestaltung:
✓ Unansehnlich oder angegraut?
✓ Nicht mehr aktuell?
✓ Der Nachbar hat eine attraktivere Fassade?
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